Als Nahrungsmittel ist Milch seit mehr als 10.000 Jahren bekannt. Bereits unsere Vorfahren haben erkannt, dass sich Milch als Nahrungsmittel hervorragend eignet.
Nachfrage von Bioprodukten
Die Herkunft von Milch gewinnt durch die Nachfrage von Bioprodukten immens an Bedeutung
Alle Säugetiere produzieren Milch, um so ihren Nachwuchs, der noch keine feste Nahrung aufnehmen kann, ausreichen versorgen zu können. Besonders reichhaltig an Vitaminen und wichtig für den Aufbau eines gesunden Immunsystems bei einem Neugeborenen ist hierbei die sogenannte Kolostralmilch. Umgehend nach der Geburt sollte diese dem Neugeborenen verabreicht werden, da auch eine gute Ersatzmilch nicht die gleichen Wirkstoffe aufweist, wie sie in der Kolostralmilch vorhanden sind. Die Hauptbestandteile von Milch sind Kohlenhydrate, Eiweiß und Vitamine, die in Wasser gelöst sind. Den in der Milch vorkommenden Zucker bezeichnet man als Laktose. In den letzten Jahren hat sich vor allem in den Industrienationen die sogenannte Laktoseintoleranz herauskristallisiert, was die Unverträglichkeit von Milch bzw. Milchzucker meint.
Herkunft der Milch ist vielfältig
Die Herkunft der Milch ist recht vielfältig. So muss zwischen verschiedenen Säugetierarten und deren Milchproduktion und der Nutzung durch den Menschen unterschieden werden. Die wohl am häufigsten genutzte Milch in Deutschland ist die Kuhmilch. Andere Milchsorten, die ebenfalls als Nahrungsmittel dienen, müssen den jeweiligen Zusatz der Herkunft aufweisen, wie beispielsweise „Ziegenmilch“. Nur reine Kuhmilch darf im Lebensmittelbereich als „Milch“ deklariert werden. Kuhmilch wird von einer Kuh zur Versorgung des Kalbes produziert. Dies geschieht unmittelbar vor dem Abkalben, der Geburt des Kalbes. In modernen Betrieben wird die Kuh jeweils per Hand besamt, um diese tragend zu machen. Nur durch die Geburt eines Kalbes wird die Milchproduktion des Muttertieres angeregt. In diesen Betrieben wird das Kälbchen jedoch umgehend nach der Geburt und der Aufnahme der Kolostralmilch von dem Muttertier entfernt und per Hand aufgezogen, um so eine möglichst große Ausschöpfung der Milchproduktion der Kuh zu erhalten.
Archtgerechte Haltung ist wichtig
Diese Vorgehensweise der Landwirte stößt jedoch bei vielen Tierschützern auf Unmut. Die Wegnahme des Kalbes von der Mutter durch den Landwirt ist für beide Tiere sehr unangenehm. Das Kälbchen wächst in dieser Zeit entweder in einer etwa gleichaltrigen Gruppe auf, oder kommt in eine extra eingerichtete Box. Da jedoch Bioprodukte vermehrt von den Verbrauchern gefordert werden, gewinnt die Herkunft der Milch immens an Bedeutung. Das Biosiegel garantiert dem Verbraucher eine „Kuhgerechte“ Haltung und fördert dank steigender Nachfrage den Absatz. Auch für die Herstellung von Käse ist die Herkunft der Milch von Bedeutung. Einige Käsesorten (wie beispielsweise auch der Mozzarella), werden nicht nur nach dem jeweiligen Tier benannt, sondern auch nach der Herkunft der Milch, bzw. des Herstellungsortes. Bei anderen Tierarten, wie Schaf, Ziege und Pferd, findet die Milch ebenfalls großen Zuspruch. Stutenmilch wird häufig im Kosmetikbereich verwendet, Schafs- und Ziegenmilch dient ebenfalls zur Käseherstellung. Da diese Käsesorten bzw. die Milch der Tiere einen stärkeren Eigengeschmack als Kuhmilch aufweist, findet auch heute noch die Milch der Kuh am häufigsten Verwendung in der Käseproduktion.