Der Brie Käse, eine Spezialität aus der gleichnamigen Region Frankreichs, ist nicht umsonst als Rolex unter den Käsesorten bekannt. Rolex ist die am meisten kopierte Uhrenmarke, Gleiches gilt für den legendären Brie. Ähnlich wie bei den Uhrenfälschungen können sich auch die Kopien des Käses bei Weitem nicht mit dem Original messen.
Beim Brie handelt es sich um einen tortenförmigen Weichkäse aus Kuhmilch, der von einem weißen Edelschimmelrand umgeben ist. Seit 1980 genießt er Ursprungsschutz, genauer gesagt dürfen sich zwei Arten mit dem Namen Brie schmücken: Das ist zum einen der Brie de Meaux und zum anderen der Brie de Melun. Ersterer war schon vor bereits knapp 200 Jahren in Europa sehr bekannt, wo er sich beim Wiener Kongress gegen seine Konkurrenz aus 30 Staaten durchsetzte und zum „König aller Käse“ gekrönt wurde.
Was den originalen Brie einzigartig macht, ist seine Herstellung: Die Dickerte, so wird im Fachjargon die mittels Milchsäure oder Lab dick gelegte (Kuh-)Milch bezeichnet, wird nicht wie herkömmliche Käsesorten geschnitten oder in Form gepresst. Sie wird mit speziellen Formen abgeschöpft, die perforiert sein müssen, damit die Molke in der gewünschten Art und Weise abtropfen kann. Anschließend erhält der Käse seine endgültige Form und wird dann eine Woche – der Tradition entsprechend – auf Strohmatten gelagert. Hernach wird der Brie mit Edelschimmelkulturen besprüht, die für die Entwicklung des charakteristischen Randes maßgeblich sind. Es folgt eine zweite Lagerphase bei konstanter Temperatur, die drei Wochen bis zweieinhalb Monate dauern kann. Der Brie de Melun wird bis auf die längere Reifezeit gleich hergestellt.
Das Innere des originalen Brie ist anfänglich cremeweiß und verfärbt sich mit zunehmender Reifung elfenbeinfarben, während die Konsistenz cremig-weich ist. Verwendet man pasteurisierte Kuhmilch, so ergibt sich ein milder Brie mit fruchtigen Noten, bei Verwendung von Rohmilch kommt ein nussiger Grundton dazu. Der Brie de Melun ist kleiner als sein Bruder, schmeckt und duftet auch intensiver.
Der Brie ist vielseitig in der Haute Cuisine verwendbar. Er eignet sich sowohl für Käseplatten als auch für Saucen – nach dem Entfernen der Rinde. Diese Käsesorte eignet sich hervorragend als Begleiter zu Kartoffelgerichten und Gemüse. Möchte man ihn wie ein wahrer Gourmet genießen, so wird ein Dessertwein dazu empfohlen.